Montag, 14. März 2011

Voralpsee

Klettern am Voralpsee – schon viel haben wir von dieser Wand gehört. Von Beat Kammerlander und seiner ‚free solo’ Begehung von Mordillo. Von Routen wie Speed oder Euphorie. Oder von Adam Ondra, der hier seine „best route ever“ geklettert hat. Da müssen wir auch mal hin...

Obed am Voralpsee.

Obed kam schon vor einigen Wochen mit der Idee, mal selber am Voralpsee zu klettern. Am Sonntag fahren Tobi, Obed und Michi dann tatsächlich auf die Voralp, nachdem Obed und Sievi am Tag vorher den Klettergarten ausgecheckt haben. Im Frühling bietet das Auto die einzige Möglichkeit, gemütlich auf die Voralp zu gelangen. Es liegt noch recht viel Schnee, doch mit Bergschuhen und Gamaschen ist das kein Problem. Schon vom Parkplatz aus ist die Wand sichtbar und sticht aus der Landschaft hervor. Vom Berggasthaus geht man zum See hinunter und steigt zum Klettergarten wieder etwa hundert Meter hinauf. Alles liegt noch unter einer Schneedecke und immer wieder sinkt man ziemlich tief ein. Respekt vor Sievi, der sich hier gestern mit den Turnschuhen hinaufgekämpft hat...

Obed und Tobi auf dem Weg zum Klettergarten.

Irgendwann taucht die Wand zwischen den Bäumen auf und zieht wohl jeden Kletterer in ihren Bann. Zum Aufwärmen steht König Drosselbart auf dem Programm. Die Route ist für Voralpverhältnisse sehr grossgriffig und führt unten einer Schuppe und oben einer Kante entlang. Obed lässt sich von den kühlen Temperaturen nicht beeindrucken und zieht die Route locker durch. Tobi und Michi verlieren den Kampf gegen die Kälte, doch nach einer Aufwärmpause ist der listige 'Chuenagel' weg und die Motivation umso grösser. Jetzt sind die Finger warm und es kann richtig losgehen.

Die mächtige Felswand.

Obed startet einen Versuch in Alaska Kid, die er am Samstag beinahe onsight begehen konnte. Den unteren Teil der Route kann er im Flow durchsteigen. Kurz vor dem Top erinnert er sich nicht mehr an die genaue Abfolge, doch mit viel Willen kämpft er sich noch zum Umlenker und punktet die Tour. Tobi und Michi haben sich die einfachere Paradigma als Ziel gesetzt. Die Sequenz der Schlüsselstelle ist im Kopf, für den erfolgreichen Durchstieg muss noch etwas an der Ausdauer gefeilt werden. Doch auch wenn man nicht gleich Erfolg hat, ist Klettern am Voralpsee etwas vom Besten!

Obed will noch Mordillo auschecken. Beat Kammerlander hat diese Route free solo begangen. Dank Seil können wir auch mit unserem Niveau mal reinschiessen. Michi und Tobi versuchen sich zum Schluss noch in Lucy, um der Aussage eines anderen Kletterers auf den Grund zu gehen, der meinte Lucy sei eine der listigsten Routen. Wir können das nur bestätigen, Lucy ist eine richtige Sau (-Route). Die härtesten Züge kommen kurz vor dem Top und heute war es wegen dem schmelzenden Schnee zuoberst auch noch ein bisschen feucht...

Der Tag neigt sich schon langsam seinem Ende zu und unsere Unterarme sind alles andere als unglücklich darüber. Müde aber zufrieden machen wir uns auf den Rückweg. Eines ist uns klar, Voralpsee wir kommen wieder!



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